Nach vielversprechenden letzten Testspielauftritten und einer guten Entwicklung im Laufe der Saisonvorbereitung hatte sich die U15 des FCI vorgenommen, im ersten Ligaspiel seit 308 Tagen ihre gute Form zu bestätigen und mit einem Heimsieg in die Westfalenligasaison zu starten. Die ernüchternde Erkenntnis nach 70 Minuten lautet: 0:2.
Denn wenn man erst nach dem zweiten Gegentor in den Wettkampfmodus schaltet und insgesamt zu wenig Intensität, Leidenschaft, defensive Stabilität und offensive Zielstrebigkeit an den Tag legt, geht man in der höchsten westfälischen Spielklasse folgerichtig leer aus.
Gegen einen ordentlichen, aber keineswegs überragenden Gast aus Hordel, fand man von Anfang an nicht ins Spiel und lief folgerichtig bereits nach 10 Minuten nach inkonsequentem Verteidigen im eigenen Drittel einem Rückstand hinterher. Die erste Halbzeit spulte man auf Seiten der Iserlohner herunter, ohne spielerisch und kämpferisch zu überzeugen. Ideenlosigkeit im Spiel nach vorne, kaum Bewegung ohne Ball, eine mangelhafte Passqualität und fehlender Biss in den Zweikämpfen – die Iserlohner präsentierten sich in einer äußerst schwachen Tagesform.
In der Halbzeitpause versuchte man sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und schwor sich darauf ein, das Blatt zu wenden. Wenngleich man nachwievor nicht zu der Form fand, die man schon gegen weitaus bessere Gegner unter Beweis gestellt hatte, ließ sich zu Beginn der zweiten Halbzeit ein verbessertes Auftreten erkennen. Doch das zweite Gegentor Mitte der zweiten Hälfte sollte sinnbildlich für den Gesamtauftritt sein: ein tiefer Ball auf den Hordeler Stürmer, Abstimmungsprobleme zwischen unsicherem Innenverteidiger und Torwart, inkonsequentes Ballklären und ein glückliches, aber technisch feines und verschmitztes Fernschusstor in das leere Iserlohner Tor – 0:2.
Erst dieses Gegentor bewirkte beim FCI das Umschalten in den Kampfmodus. Von nun an entwickelte sich ein rassiges Spiel, das an Härte und Hektik zunahm – dies wurde durch den eigenwillig leitenden Schiedsrichter nicht unbedingt unterbunden. Doch bei aller Steigerung der Intensität: spielstarker Fußball und offensive Zielstrebigkeit blieben an diesem verregneten Nachmittag Mangelware, sodass der Gast aus Hordel am Ende verdient die ersten drei Punkte der Saison aus Oestrich mit nach Bochum nehmen konnte.
Trainer Starke war nach dem Spiel sichtlich bedient: „Wenn man gegen die attraktivsten Gegner stark auftritt und in der Liga dann eine solche Tagesform ablegt, ist man scheinbar noch nicht im Ligamodus angekommen. Die Spieler sollten das Spiel als Lerneffekt nehmen, auf den Punkt abzuliefern, denn es geht nun wieder um Punkte. Wir können es deutlich besser, daher vertrauen wir dem Team und erwarten in der kommenden Woche eine Reaktion.“
Nun heißt es, den Mund abzuputzen, sich zu schütteln und eine fokussierte Trainingswoche zu absolvieren, um im weiten Auswärtsspiel gegen die SpVg Brakel an der hessischen Grenze die ersten Punkte der Saison einzufahren.