Nach zuletzt zwei überzeugenden Auftritten gegen deutlich unterlegene Gegner aus Theesen (4:0) und Siegen (5:0) traf man im vierten Ligaspiel auf den zweiten guten Ligakonkurrenten. Und wie schon am ersten Spieltag gegen die DJK TuS Hordel hieß es auch nach dem Spiel gegen SC Verl 0:2.
Es entwickelte sich von Beginn an eine rassige, intensiv geführte und offene Partie zweier ambitionierter Westfalenligateams. Unerklärlicherweise kam es nach etwa 15 Minuten zu einem krassen Bruch im Spiel der FCI-U15. Man stellte das konzentrierte Verteidigen und Fußballspielen ein und lud die gefährliche Offensive der Verler zu Großchancen ein. Infolge eines inkonsequenten Verteidigens traf der Gast aus Ostwestfalen folgerichtig mitten in die Iserlohn Schwächephase hinein zum 0:1 (20.). Zwar versuchte der FCI sich bis zum Pausenpfiff zurückzukämpfen, konnte jedoch nicht an die wirklich gute Auftaktviertelstunde herankämpfen. Zu ungenau agierte man im Spiel mit dem Ball, zu fahrig gegen den Ball.
Beide Teams kamen mit Schwung aus der Kabine und wollten auf ein frühes Tor drängen. Das glücklichere Händchen bewies der Gast aus Verl, der zu einem für sie passenden Zeitpunkt nur drei Minuten nach Wiederanpfiff auf 0:2 erhöhte. Wieder fehlte die richtige Zuordnung in der letzten Linie, wieder lud man den Gegner zum Einnetzen ein. Positiv zu erwähnen ist – wie schon bei der Auftaktniederlage zum Saisonbeginn – das Aufbäumen der jungen Iserlohner nach dem zweiten Gegentreffer. Von nun an drückte man auf den Anschlusstreffer, war aber im letzten Drittel entweder zu fahrig oder zu unentschlossen im Abschluss. Die Verler versuchten nadelstichartig gefährliche Entlastungsangriffe zu starten und verteidigten sehr hart und konsequent. Auf Iserlohner Seite musste man mit Reshit Kastrati bereits vor dem Pausenpfiff einen körperlich robusten Zentralspieler vom Platz nehmen. Er hatte früh die gelbe Karte gesehen und wurde vom Schiedsrichter bereits angezählt. Dies brachte Iserlohns Trainer Dominik Starke nicht nur während des Spiels sondern auch in der Nachbetrachtung auf die Palme: „Wir bekommen für unser erstes und auch noch harmloses Foul im Spiel eine Karte, der Gegner begeht im gesamten Spiel etliche taktische Foulspiele und kommt mit etlichen mündlichen Ermahnungen davon. Die Linie des Schiedsrichters war in keinster Weise nachvollziehbar und schon gar nicht zu unseren Gunsten ausgelegt. Das tat unserem Spiel mit Sicherheit nicht gut“, echauffierte sich ein bedienter Trainer.
Doch Vorschieben wollte er keine externen Umstände: „Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass Verl ein anderes Kaliber wird als die beiden Gegner zuvor und ein Leistungsnachlass fatal wäre. Doch genau das ist passiert“, kritisierte der FCI-Coach seine Mannschaft. Infolge einer unerklärlichen Schwächephase im ersten Durchgang, fehlender Konstanz im Defensivspiel und einer zu harmlosen Chancenverwertung ging der Verler Sieg somit alles in allem in Ordnung – wenn auch möglicherweise mit einem Tor zu viel.
Die FCI-U15 wirkte in ihren bisherigen Auftritten noch zu inkonstant. Zwei Siege, zwei Niederlagen und unterschiedliche Gesichter lassen noch nicht darauf deuten, wo die Reise für die jungen Westfalenligafußballer aus der Waldstadt hingehen könnte. Während man mit zwei leichteren Gegnern keine Probleme hatte und mit einer konstanten Leistung tolle Torchancen und Tore herausspielte, musste man sich nun auch dem zweiten Gegner auf vermeintlicher Augenhöhe geschlagen geben. „Wenn du gegen schwache Gegner gewinnst und gegen gute Gegner verlierst, ist man in der Momentaufnahme nicht mehr als Mittelmaß. Die Mannschaft hätte beim Abrufen ihrer vollen Qualität beide verlorenen Spiele nicht verlieren müssen. Doch ohne konstante Tagesformen und das Abliefern auf den Punkt müssen wir den Blick nicht nach oben richten!“, resümiert man auf Seiten des FCI mit Fassung, aber mit ebenso viel Ratlosigkeit.