„Außer Spesen nix gewesen“ – außer den 320km an Fahrstrecke konnte die FCI-U15 nichts Zählbares aus Brakel nahe der Grenze zu Hessenmitbringen. Dabei hatte man sich die um mindestens ein Tor zu hoch ausgefallene Niederlage selbst zuzuschreiben. Mitten in das Abtasten der Anfangsphase hinein verlor man in der Iserlohner Defensive komplett die Ordnung, sodass der Gegner nach einem tiefen Diagonalball die frühe Führung erzielen konnte. Es folgten etwa 45 Spielminuten, in denen der Gast aus Iserlohn das Spiel mit viel Ballbesitz kontrollierte und dominierte und einen spielerisch ansehnlichen Fußball darbot. Hinzu kamen unzählige Flanken oder Flankenversuche, die jedoch allesamt in oder vor der gegnerischen Box im Sande verliefen. Dabei konnte man sich in der ersten Halbzeit noch einige Male in die Tiefe durchkombinieren, wurde jedoch mehrmals zweifelhafterweise abseitsbedingt vom insgesamt sehr dem Gastgeber zugewandten Schiedsrichter zurückgepfiffen.
Mitten in die größte Iserlohner Drangphase der zweiten Halbzeit hinein erzielte Brakel das 2:0, nachdem man erneut ungeordnet in der Defensive stand. Postwendend konnte Studzian auf 1:2 verkürzen und die Iserlohner witterten die Luft des Ausgleichs, der mehr als gerechtfertigt gewesen wäre. Doch eine erneut unzureichende Verteidigungsleistung ließ den Gast aus Brakel kurz vor Schluss die Vorentscheidung zum 3:1 erzielen. Der unhaltbar abgefälschte Fernschuss zum 4:1 in der Nachspielzeit war dann spätestens das berühmte „Tor zu viel“, das dem Spielverlauf so in keinster Weise gerecht wird.
Alles in allem hat die spielerisch bessere Mannschaft gegen die cleverere und effizientere Mannschaft verloren. Aufgrund von zu wenig Konsequenz im vorderen Drittel in Form von Durchsetzungsfähigkeit und Torgefahr sowie im hinteren Drittel in Form von strukturiertem, sicherem Verteidigen hat man sich diese vermeidbare Niederlage selbst zuzuschreiben.
„Es ist immer schade, wenn Mannschaften im Jugendbereich mit stumpfen Mitteln zum Erfolg kommen, doch die Kernidee des Fußball ist es eben, Tore zu erzielen und zu verhindern. Beides ist uns heute nur unzureichend gelungen. Ohne die letzte Konsequenz am und gegen den Ball können wir uns für spielerisch versierten Fußball nichts kaufen“, war Cheftrainer Dominik Starke angesichts der weiten Anreise, unangenehmen Bedingungen sowie dem Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag alles andere als begeistert. Doch zugleich stellt er sich auch schützend vor seine Mannschaft: „Wenn Spieler, die über Wochen hinweg konstant gute Leistungen erbringen mal eine schlechte Tagesform abrufen, dann ist das nur allzu menschlich. Wir ermutigen unsere Spieler dazu, spielerische Lösungen zu finden und nehmen im Sinne einer sauberen Ausbildung Fehler in Kauf“, bleibt man auf Seiten der FCI-U15 seinem Ansatz treu, über gute Ausbildung zu sportlichen Erfolgen zu gelangen.
Der FCI bleibt somit auf Platz 4 bei einem Punkt weniger als der Drittplatzierte aus Verl und trifft nach dem Kreispokalfinale am nächsten Samstag gegen BSV Menden in den darauffolgenden Wochen noch auf den direkten Verfolger aus Lippe sowie den Neuntplatzierten aus Wattenscheid.