Die U15-Westfalenliga-Fußballer des FCI machten dem Nachnamen ihres Cheftrainers Dominik Starke alle Ehre. Gegen einen spielerisch guten Gast aus Delbrück zeigte man eine seiner besten Saisonleistungen und gewann auch in der Höhe verdient mit 4:1.
Die Gastgeber starteten von Beginn an hochkonzentriert, defensiv sicher und spielerisch versiert. Mit einer Mischung aus ansehnlichem Kurzpassspiel und gefährlichem Angriffsspiel erspielte man sich einige gute Torchancen. Trotzdem fiel das erste Tor nach 8 Minuten durch einen Eckstoß – nicht das erste Standardtor in dieser Saison. Neukirch war zur Stelle und staubte zur umjubelten 1:0-Führung ab. Auch das 2:0 fiel in die Kategorie „Abstauber“, als Studzian eine gelungene Angriffsaktion in Mittelstürmermanier vollendete. In der zweiten Halbzeit erhöhte der Gast aus Ostwestfalen den Druck auf die Iserlohn etwas, indem er höher und aggressiver anlief. Dennoch blieb die FCI-Defensive zumeist stabil. Und auch das Toreschießen vergaß man nicht. Nach herausragendem Diagonalball von Neukirch stellte Topalli sein Tempo unter Beweis und bediente im Zentrum Ivankin: Saisontor 8, Spielminute 50, Ergebnis 3:0. Bemerkenswert hervorzuheben war dann die Moral der Geschichte des 4:0. Zunächst verwandelte der FCI einen vom tadellos pfeifenden Unparteiischen verhängten Strafstoß nicht. Doch nur 10 Sekunden nach diesem Fehlschuss zappelte der Ball dann doch im Netz. Anstatt die Köpfe hängen zu lassen oder sich zu ärgern, wurde das gesamte Team nach dem Elfmeter-Fehlschuss sofort laut, attackierte den ersten Pass des Torhüters und eroberte den Ball. Sen stand goldrichtig und knipste bereits zum vierten Mal in dieser Saison. „Dieses Tor war sinnbildlich für unser Spiel. Wir haben uns gepusht, waren als Team präsent und enorm clever“, freute sich Trainer Dominik Starke über einen guten Auftritt seiner Schützlinge. „Die Mischung aus Spielwitz, Torgefahr, taktischer Disziplin und Leidenschaft hat mir heute außerordentlich gut gefallen“, wollte der Coach den einzigen Wehrmutstropfen in Form des 1:4-Ehrentreffers der Gastgeber (Starke: „Da haben wir einmal nicht gut verteidigt“) nicht zu hoch hängen.
In dieser Verfassung braucht man sich auf Iserlohner Seite nicht vor dem nächsten Ligaspiel zu verstecken. Dort reist man über 150km weit ins Weserbergland in Richtung hessischer Grenze. Dort trifft man auf den Tabellenzweiten aus Brakel, der mit teilweise hohen Kantersiegen und einem Torverhältnis von 31:4 eine echte Reifeprüfung für die Iserlohner darstellen wird. Das Spiel ist das nachgeholte Ligaspiel des zweiten Spieltags, das die Iserlohner im September aufgrund von Coronafällen absagen musste. Durch die letzten beiden Siege stehen die Iserlohner in Reichweite zu den Spitzenpositionen der Liga. Bei einem Spiel weniger hat man nur einen Punkt weniger als der Drittplatzierte aus Verl und steht zudem auch nur 2 Punkte hinter dem Tabellenzweiten aus Brakel – dem nächsten Gegner. Lediglich die DJK TuS Hordel, die den FCI zu Saisonbeginn besiegt hat, grüßt bei nur einer Niederlage bisher relativ ungefährdet von ganz oben.
Doch auf Seiten des FCI lässt man den Taschenrechner noch in der Tasche: „Wir peilen einen Platz im oberen Tabellendrittel an, den wir jedoch mit guter Ausbildung und taktisch durchdachtem Fußball erreichen und nicht durch Brechstangen-Fußball erzwingen wollen.“ Passend dazu stellt der Coach bei seiner Mannschaft eine in letzter Zeit enorme Weiterentwicklung fest. Inwieweit man die Reifeprüfung bei der SpVg Brakel bestehen wird, wird mit Spannung zu erwarten sein. Der favorisierte Gastgeber aus Ostwestfalen hat trotz diverser bemerkenswerter Ergebnisse durch bisherige Niederlagen gegen Hordel und Verl zumindest gezeigt, dass auch er nicht unverwundbar ist. Und der FCI möchte Brakel am kommenden Samstag die nächste „sportliche Wunde“ (natürlich gemeint in Form einer Niederlage) hinzufügen.