Nach zwei Corona-bedingten Absagen und einem freien Pokalwochenende wurde der Rückrundenstart der Iserlohner U15-Westfalenliga um drei Wochen verschoben. Anstatt zum Ligaauftakt gegen den Tabellenführer Hordel und den Tabellenzweiten Brakel zu starten, reiste man zum weitesten Auswärtsspiel der Saison in den Bielefelder Norden zum VfL Theesen. Dass man den Gegner im Hinspiel noch deutlich mit 5:0 geschlagen, konnte nicht als Maßstab genommen werden, da die jüngsten Ergebnisse der Ostwestfalen – unter anderem ein 2:1-Sieg gegen Tabellenführer Hordel – eine gute Entwicklung prophezeien ließen, sodass man sich auf ein unangenehmes Auswärtsspiel gefasst machen durfte.
Auf einem extrem schmalen, abgenutzten Platz ließ sich kein ansehnlicher Fußball spielen. Hinzu kam ein Gegner, der darauf bedacht war, das Spiel des Gegners im Keim zu ersticken und mit einer zusätzlichen Prise Hektik auf und neben dem Platz für Unruhe zu sorgen. Zu allem Überfluss musste mit Alexander Ivankin der qualitative Dreh- und Angelpunkt des Iserlohner Spiels nach einer Viertelstunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden. In Summe dieser negativen Faktoren entwickelte sich eine ausgeglichene erste Halbzeit auf durchschnittlichem Westfalenliganiveau, in der man den Gastgebern aus Bielefeld fairerweise die beiden einzigen gefährlichen Torchancen zugestehen musste. Die Iserlohner Offensive fand im Prinzip nicht statt und wurde auch kaum in Szene gesetzt.
Nachdem man sich in der Halbzeit kurz geschüttelt hatte, riss man im zweiten Durchgang etwas mehr die Spielkontrolle an sich. Dabei konnte man zwar keine wirklich ansprechenden spielerischen Akzente setzen, stellte sich aber etwas besser auf gegnerische Spielweise, Spielball und Spielfeld ein und agierte etwas zielstrebiger im Spiel nach vorne. In der 48. Spielminute stand Ali Sen schon zur Einwechslung für Luis Küster bereit. Doch letzterer ließ es sich nicht nehmen, vor seiner Auswechselung einen gut ausgespielten Tempogegenstoß per Flachschuss ins lange Eck zum einzigen Tor des Spiels zu verwerten. Im Anschluss an den Führungstreffer erhöhte Iserlohn noch einige Minuten den Druck und drängte auf das zweite Tor. Diese Druckphase überstand Theesen aber aufopferungsvoll und holte in der Schlussviertelstunde seinerseits zum Druckmachen aus. So waren die Gäste aus Iserlohn gezwungen, die knappe Führung mit viel Leidenschaft, mentaler Stärke und geschlossener Defensivarbeit rund um den bärenstarken Kapitän Nils Kleine zu verteidigen und dabei einige konfuse Entscheidungen gegen sich hinzunehmen, die ihnen vom durch die Hektik der Theesener immer unsicher werdenden Schiedsrichter aufgezwungen wurden.
Umso erleichterter und jubelnder wirkte man nach dem Abpfiff über einen dreckigen Arbeitssieg, der Folge einer aufopferungsvollen Teamleistung war. Spielerische Schwächen und unangenehme Rahmenbedingungen wusste man jederzeit durch Mentalität und Intensität auszugleichen. „Die heute gezeigte mentale Stärke fehlte uns in engen Spielen in der Hinrunde. Solche Spiele können Knotenlöser für zukünftige herausfordernde Duelle sein und sind für unsere Entwicklung enorm wichtig“, freute sich Trainer Dominik Starke über glückliche, aber gemessen an der Qualität beider Mannschaften verdiente drei Punkte.