Iserlohn Nach einer 2:0-Führung schien für den FC Iserlohn alles in die richtige Bahnen zu laufen, doch binnen vier Minuten gaben sie den Vorsprung aus der Hand und mussten sich am Ende gegen die körperlich überlegenen Gäste aus Dorsten mit einem Remis begnügen. Fußball-Westfalenliga: FC Iserlohn – SV Rot-Weiß Deuten 2:2 (1:0). Im Oestricher Willi-Vieler-Stadion blieben die Gäste lange Zeit den Beweis schuldig, wie sie eine Woche zuvor Spitzenreiter Bövinghausen die erste Niederlage zufügen konnten. Die Zuschauer sahen zwar von Beginn an eine von beiden Mannschaften intensive, mit hohem Tempo geführte Partie, doch im ersten Durchgang behielten die Iserlohner weitgehend die Kontrolle. Sie störten früh, liefen hoch an und verhinderten so einen durchdachten Spielaufbau der Gäste.
Azirar vergibt in Nachspielzeit den möglichen Siegtreffer
Trotzdem blieben Strafraumszenen nahezu Mangelware. Nach Balleroberungen folgten bei den Iserlohner oft zu überhastete Pässe, die keinen Abnehmer fanden, weil Deuten mannorientiert in der Defensive arbeitete und immer einen Fuß dazwischen brachte. Die einzige gelungene Aktion bescherte dem FCI allerdings die Führung. Binyamin bediente in der Box Moussaoui mit einen feinen Heber, der hatte aus kurzer Distanz keine Mühe (18.).
Danach wurde es nur noch einmal brenzlig für die Rot-Weißen, als Binyamin eine scharfe Hereingabe von Slimi knapp verpasste. Ausgangspunkt war ein langer Ball von Acil, mit dem er das ansonsten standhafte Bollwerk des Gegners überwand. Dieses Mittel wendeten die Iserlohner bei der Spielöffnung oft an, indes ansonsten nicht sonderlich erfolgreich.
Auch im zweiten Durchgang waren die Gastgeber zunächst das aktivere Teams, gleichwohl profitierten sie beim zweiten Treffer von einem missglückten Klärungsversuch der Gäste, der bei Binyamin landete. Seine Flanke legte Moussaoui mit der Brust ab, und Schneider schlenzte den Ball ins lange Eck (58.). Iserlohn hatte scheinbar alles unter Kontrolle und wurde doch von kampfstarken Gäste abrupt aus allen Siegträumen gerissen, weil Janetzki vor dem eigenen Strafraum zu sorglos agierte und den Ball vertändelte. Dreesen konnte zwar noch klären, doch die daraus resultierende Ecke nutzte Löbler zum Anschluss (64.). Vier Minuten später hieß es 2:2, der Torschütze erneut Löbler. Zuvor hatte Vorlagengeber Drepper den Ball an die Hand bekommen, als Hollmann zu lässig klären wollte. Schiedsrichter Kamp sah offenbar keine Absicht. Trotzdem hätte es beinahe noch ein Happy End für Iserlohn gegeben, aber in der Nachspielzeit köpfte Azirar unbedrängt über das Tor. Da waren die Gäste bereits in Unterzahl, Pohlhuis hatte nach hartem Einsteigen gegen Slimi die rote Karte gesehen.
FCI: Dreesen; Mitrovic, Hollmann, Acil, Janetzki, Pirincoglu, Schneider, Slimi, Ernst, Binyamini, Moussaoui (78. Azirar).
Quelle: IKZ, Helmut Muschiol