Iserlohn. Ist der FC Iserlohn gerade dabei, einen echten Heimkomplex zu entwickeln? Auch im dritten Spiel des Jahres gab es im Willi-Vieler-Stadion keinen Sieg, und wie schon gegen Hassel und Hordel durfte konstatiert werden, dass erheblich mehr drin gewesen wäre. Aber das ist ja mittlerweile ein Dauerthema bei den Schützlingen von Trainer Max Borchmann. Fußball-Westfalenliga: FC Iserlohn – BSV Schüren 1:2 (0:1). Wer von den Hausherren temporeiches Offensivspiel mit schnellen Umschaltaktion erwartet hatte, der musste lange warten. Sie starteten verhalten, was der Coach später selbstkritisch auf die falsche Ausrichtung zurückführte. Die Mannschaft bekam keinen Zugriff, so dass die kampfstarken Schürener das Gros der Zweikämpfe gewannen und einige gute Angriffsaktionen verzeichneten.
Aktivere Gäste verdienen sich die Pausenführung
Sie besaßen die Mehrzahl vielversprechender Abschlüsse, auf der Gegenseite durfte man allenfalls Bouaich eine Torchance zuschreiben. Dass die Gäste nach einer halben Stunde in Führung gingen, war also nicht einmal unverdient – wenngleich vor Anharis 20-Meter-Schuss auch ein Foul hätte gepfiffen werden können. Aber Schiedsrichter Arlitt ließ viel durchgehen, und der BSV nutzte seinen Freiraum clever aus. Was später auch für die ständigen Spielverzögerungen galt.
Nach dem Rückstand wurde der FCI aktiver, er blieb aber zu unpräzise und unentschlossen, sobald das Tor näher rückte. Eine ganze Halbzeit war jedoch noch Zeit, doch die begann denkbar schlecht. Ballverlust und halbherziges Attackieren: Schüren schlägt zu. Schnecks Schuss wehrte Dreesen noch ab, aber Marth hatte freie Bahn (48.).
Iserlohn brauchte einige Minuten, um sich von dem Rückschlag zu erholen, nahm dann aber kontinuierlich Fahrt auf. Die Schlagzahl wurde höher, und wenn die BSV-Defensive unter Druck geriet, unterliefen ihr Fehler. Schön herausgespielt war das Anschlusstor (60.), das Ben Binyamin ziemlich unbedrängt erzielte. Direkt im Anschluss hätte Ayman Bouaich fast das 2:2 folgen lassen, der wenig später erneut am Keeper scheiterte.
Der FCI drängte, aber im Strafraum fehlte weiter die absolute Konsequenz. Schüren konnte sich immer wieder befreien, und Schneck zwang Dreesen nach einem Konter zu einer Glanzparade (68.) Kurz darauf hatten die FCI-Fans den Torschrei auf den Lippen, als Slimis Kopfball am Innenpfosten landete. Die Fahne des Linienrichters war allerdings oben. Die Hausherren bemühten sich weiter, doch wirklich zwingende Ausgleichschancen gab es danach nicht mehr. Die Heimmisere setzt sich also fort, aber vielleicht stellt sich ja Besserung ein, wenn demnächst wieder am Hemberg gespielt wird.
Quelle: IKZ, Willy Schweer