Iserlohn. Der Ertrag stimmt zwar von den Punkten her, doch der immense Aufwand, den der FC Iserlohn beim verdienten Sieg gegen Obercastrop betrieb, spiegelt sich im Endergebnis nicht wider. „Das war das Spiegelbild der letzten Wochen“, bemängelte FCI-Trainer Max Borchmann einmal mehr die Chancenverwertung seiner Elf, gleichwohl überwog auch bei ihm die Freude über den Erfolg.
Fußball-Westfalenliga: FC Iserlohn – SV Wacker Obercastrop 3:1 (1:1.). Der Vorjahres-Aufsteiger zählte bislang eigentlich zu den defensivstärksten Teams der Liga, doch diesem vorauseilenden Ruf konnten die Gäste am Hemberg nie gerecht werden. Sie fielen klar durch den Stresstest, den die Iserlohner mit hohem Anlaufen und aggressivem Pressing vollzogen, waren in vielen Szenen überfordert, weil der FCI nie den Fuß vom Gaspedal nahm.
FCI unbeeindruckt nach überraschendem Ausgleich
Über die Flügel machten Sascha Ernst und Julian Hunecke Druck, im Mittelfeld unterbanden Anil Pirincoglu, Jonas Hollmann und Abdelaziz Slimi konsequent jeden Spielaufbauversuch der Castrop-Rauxeler, hielten sie fern von eigenem Strafraum. In der von Kerim Acil und Anjo Wilmanns gut organisierten Abwehr nahm im ersten Durchgang vorwiegend Justin Mitrovic Wackers Torjäger Elvis Shala aus dem Spiel.
So blieben die Gäste harmlos, während die Iserlohner mit raumöffnenden Pässen das gegnerische Gehäuse berannten, aber in vielen Aktionen im Abschluss zu überhastet agierten. Sie setzten jedoch immer wieder nach und provozierten viele unsaubere Abspiele beim Gegner. So bei der längst überfälligen Führung, als Slimi nach einer zu kurzen Abwehr den Ball ans Lattenkreuz schlenzte und Ayman Moussaoui im Gewühl den Ball per Kopf über die Torlinie drückte (25.).
Der FCI hatte alles im Griff und musste unmittelbar vor der Pause trotzdem den völlig überraschenden Ausgleich durch einen von Shala geschossenen, letztlich unhaltbar abgefälschten Freistoß hinnehmen. Das Ergebnis stellte den Spielverlauf auf den Kopf, doch die Gastgeber wirkten nach Wiederbeginn keineswegs geschockt und drückten weiter aufs Tempo. Sie kamen zu zahlreichen Möglichkeiten, hatten allerdings auch Glück bei einem aberkannten Abseitstreffer der Gäste.
An der Seitenlinie verzweifelte derweil Max Borchmann, weil Ernst, Slimi und der eingewechselte Ben Binyamin, der den Ball über das leere Tor drosch, beste Chancen liegen ließen, bis die Erlösung in der Schlussphase folgte. Nach einer Ecke hämmerte Pirincoglu das Leder in die Maschen (77.). In der Nachspielzeit vollendete Jonas Janetzki gegen die kaum noch verteidigenden Gäste einen von zahlreichen Kontern zum Endstand.
Quelle: IKZ, Helmut Muschiol
Tore: 1:0 (Moussaoui, 25.), 2:1 (Pirincoglu, 77.), 3:1 (Janetzki, 90.)
FCI: Dreesen; Wilmanns (61. Schneider), Pirincoglu, Slimi, Hollmann, Hunecke, Denninghoff (66. Binyamin), Mitrovic, Ernst, Moussaoui (81. Janetzki), Acil