Iserlohn „Derbysieger, Derbysieger“, klang es aus dem Kreis der erschöpften, aber überglücklichen Iserlohner. Und dabei war die große Erleichterung spürbar, dieses eine Halbzeit lang so eindeutig beherrschte Nachbarduell nach langen Zitterminuten überhaupt gewonnen zu haben. Fußball-Westfalenliga: FC Iserlohn – SV Hohenlimburg 3:2 (3:0). Natürlich ist es reichlich abgedroschen, von einem Spiel der zwei Halbzeiten zu sprechen. Aber einen so krassen Unterschied wie am Sonntagnachmittag in Oestrich sieht man selten. Vor der Pause spielte der FCI trotz extrem angespannter Personallage (auch Mitrovic und Maleika mussten passen) wie in den besten Zeiten der Hinrunde: Von der ersten Minute an voll konzentriert und engagiert, durchsetzungsstark in den Zweikämpfen und enorm spielfreudig. Hohenlimburg lief nur hinterher und hatte Mühe, im Iserlohner Dauerdruck zum Verschnaufen zu kommen.
Sascha Ernst an allen Iserlohner Toren beteiligt
Schön herausgespielt war die Führung, die Jonas Janetzki nach Sascha Ernsts Vorarbeit besorgte, und Letzterer war auch an den weiteren Toren beteiligt. Beim zweiten lenkte Gottesbühren seinen Schuss endgültig ins Netz, beim dritten nahm er dann selbst aus spitzem Winkel genau Maß. Iserlohn dominierte fast nach Belieben, kombinierte sehenswert und hätte zur Pause sogar deutlicher führen können. Aber in der Halbzeit schien den Zehnern klar zu werden, dass man vermutlich absteigen wird, wenn man sich wie ein Absteiger präsentiert, und mit zwei Wechseln kam plötzlich ganz neuer Schwung in die Aktionen der Gäste.
Sie spielten die ersten guten Angriffe überhaupt heraus und erhielten nach einer Stunde die Großchance zum ersten Treffer, als Samet Davulcu gelegt wurde. Doch Daniel Dreesen ist nun einmal der Schrecken der Elfmeterschützen. Diese Szene hätte eigentlich Warnung genug sein müssen, aber der FCI war einfach nicht wiederzuerkennen. Er verlor die Zweikämpfe, machte Fehler im Spielaufbau und wirkte phasenweise ziemlich unsortiert. Wie beim 3:1, das die Zehner schön herausspielten.
Und danach flatterten die Nerven bei den Hausherren, die mächtig unter Druck gerieten und sich phasenweise nur mit Befreiungsschlägen zu helfen wussten. Endgültig um den Sieg bangen mussten sie nach Labariles sehenswertem Freistoßtreffer, zumal der Akku immer leerer wurde. Das Spiel am Donnerstag und der Trainingsrückstand bei etlichen Akteuren hinterließen Spuren. So musste in der überaus hektischen Schlussphase noch mächtig gezittert werden, die der ansonsten gut leitende Schiedsrichter Skorupa auch noch mit einem achtminütigen Zuschlag versah. Aber es reichte, der erste Heimsieg des Jahres durfte gefeiert werden.
Quelle: IKZ, Willy Schweer