Iserlohn Die Tabellenkonstellation kündigte ein Spitzenspiel an, und eine Spitzenmannschaft war auch auf dem Platz. Aber eben nur eine. Dem zuletzt so erfolgreichen FC Iserlohn fehlt doch noch eine gute Portion Routine, um einer Mannschaft wie Brünninghausen 90 Minuten lang Paroli bieten zu können.
Fußball-Westfalenliga: FC Iserlohn – FC Brünninghausen 1:4 (1:1). Nach dem Spiel konnte man trefflich darüber diskutieren, ob es die Klasse der Gäste war, die für dieses deutliche Resultat sorgte, oder ob es doch eher an den Unzulänglichkeiten der Iserlohner lag. Bis diese deutlich zu Tage traten, verging allerdings eine Halbzeit. In der ersten hielten die Hausherren nämlich gut, auch wenn sie beileibe nicht so auf das Gaspedal drückten, wie man es sonst von ihnen gewohnt ist. Die Dortmunder hatten ihnen Respekt eingeflößt, doch auch denen war die jüngste Siegesserie ihres Kontrahenten nicht verborgen geblieben. Das Tempo war ausbaufähig, und es gab nicht allzu viele Torszenen. Aber es gab sie. Gleich zu Beginn für die Gäste, als Liskunov nach einer Iserlohner Unachtsamkeit den Pfosten traf und Ziegelmeir im Nachsetzen den Ball verpasste. Wenig später besaßen die Borchmann-Schützlinge plötzlich viel Freiraum im gegnerischen Strafraum, doch Julian Hunecke war davon so überrascht, dass er den Ball verstolperte. Das wiederholte sich nach einer halben Stunde, als Jonas Hollmann zwei Meter vor der Torlinie keinen vernünftigen Abschluss hinbekam. Aber solche Möglichkeiten blieben rar, weil Brünninghausen die Räume eng machte.
Und nebenbei lauerte die Mannschaft auch auf gegnerische Fehler. Eine schlechte Staffelung in der Hintermannschaft nutzte Großkreutz per Kopf zur Führung. Aber der FCI schlug schnell zurück, als Hunecke maßgerecht vorlegte, und Ayman Moussaoui im richtigen Moment zur Stelle war.
Nach der Pause wird Iserlohn der Schneid abgekauft
Die routinierten Brünninghausener beeindruckten schon im ersten Durchgang mit ihrer Zweikampfstärke, und die war auch im zweiten Abschnitt der Schlüssel zum Erfolg. Sie setzten den Gegner unter Druck, gewannen viele Bälle und schalteten dann blitzschnell um. So wurde die Iserlohner Abwehrkette häufig überspielt, und wer gestandenen Westfalenligakickern viel Platz lässt, bekommt die Quittung präsentiert. Sehenswert war Gedaschkes Volleyschuss in den Winkel zum 1:2 (55.), eine leichte Aufgabe für Liskunov wenig später das 1:3, weil er völlig frei vor Dreesen stand. Dazwischen hätte Ralf Schneider allerdings zuschlagen müssen, aber er wartete mit dem Abschluss so lange, bis ihm der Ball vom Fuß genommen wurde.
Mit dem 1:3 war somit alles gelaufen, denn die Brünninghausener, bei denen die Ex-Iserlohner Lötters und Deppe solide Leistungen boten, ließen keine gegnerische Chance mehr zu und setzten auch den Schlusspunkt.
FC Iserlohn: Dreesen; Acil, Schneider, Mitrovic, Pirincoglu, Hunecke, Ernst, Janetzki (66. Binyamin), Hollmann (66. Konar), Slimi (79. Bouaich), Moussaoui (46. Denninghoff).
FC Brünninghausen: Broda; Lötters, Cinar (46. Telschow), Tekin, Deppe, Ziegelmeir, Gedaschke, Großkreutz, Liskunov (89. Funhoff), Gondrum (82. Hamut), Trawinski (68. Vaitkevicius).
Tore: 0:1 (38.) Großkreutz, 1:1 (44.) Moussaoui, 1:2 (55.) Gedaschke, 1:3 (64.) Liskunov, 1:4 (72.) Gondrum – Schiedsrichter: Dominic Tillmann (Breckerfeld)
Quelle: IKZ, Willy Schweer