Iserlohn. Hinter dem FC Iserlohn liegt eine harmonisch verlaufene Jahreshauptversammlung. Die nahe Zukunft wirft schon ihre Schatten voraus.
Ein harmonisch-optimistischer Grundton herrschte am Donnerstagabend in der Sase. Fast schon traditionell hatte der FC Iserlohn seine Mitglieder dorthin zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Zur Tradition gehört allerdings auch, dass beim Blick auf die Lage der ersten Männermannschaft von einer hervorragenden Hinrunde und einer schwierigen Rückserie die Rede ist.
Legende und Leistungsträger Daniel Dreesen verabschiedet
So war es keine Überraschung, dass der Vorsitzende Jens Breer zunächst sagte: „In der Hinrunde habe ich mich sehr gefreut, auch das Zuschauen hat sehr viel Spaß gemacht. Und wenn wir gegen die unteren Mannschaften besser gespielt hätten, dann hätten wir vielleicht oben noch weiter angreifen können.“ Dass es dazu nicht gekommen ist, machte der stets besonnen auftretende Breer dem Team nicht zum Vorwurf. „Die Rückrunde ist für die jüngste Mannschaft der Liga immer eine Herausforderung. Dass wir ein bisschen durchgereicht wurden, ist trotzdem Schade.“ Als Hinweis darauf, wohin die Reise in der nächsten Saison gehen könnte, wollte er seine Aussage nicht verstanden wissen. Das Durchschnittsalter werde weiterhin im Bereich von 21 Jahren liegen. Das gilt künftig nicht nur für die Feldspieler. Der inzwischen 37-jährige Torwart Daniel Dreesen verlässt den FCI bekanntlich als Legende – und das nicht mit leeren Händen: Ein hochwertiges Foto, dass Dreesen in Erwartung eines Torschusses von Weltmeister Kevin Großkreutz zeigt, sowie der aufbereitete Artikel, der Ende Februar kurz nach der Bekanntgabe seines Abschieds in der Heimatzeitung erschien, nimmt er als Erinnerung mit.
Mit dem Sportlichen Leiter Andy Ille und dem künftigen Cheftrainer Simon Naujoks konnten zwei zentrale Persönlichkeiten nicht an der Versammlung teilnehmen. Sie baten daher den scheidenden derzeitigen Trainer Dennis Niggemann, den Bericht zur ersten Mannschaft vorzutragen. Daraus ging hervor, dass der Sprung unter die Top Fünf demnächst gelingen soll.
Svenja Reinhold-Barnes wünscht mehr Unterstützung
Abteilungsleiterin Svenja Reinhold-Barnesberichtete über die Lage bei den rund 100 aktiven Fußballerinnen, wobei deutlich mehr Gewicht auf dem Rück- statt auf dem Ausblick lag – aus einem ganz einfachen Grund: „Wir haben die Planungen noch lange nicht abgeschlossen, es gibt unwahrscheinlich viel zu tun.“ Als sie sich den Ergebnissen der zu Ende gegangenen Meisterschaftssaison widmete, kürte sie das Westfalenligateam hinter den Schwergewichten Dortmund und Schalke zum Meister vom Rest der Liga. Auch die Entwicklung der U23, die als Aufsteiger Platz sechs in der Landesliga erreichte, und der Drittvertretung in der Kreisliga sei zufriedenstellend. Svenja Reinhold-Barnes dankte allen, die das durch ihre Unterstützung möglich gemacht haben, dennoch würden weitere helfenden Hände benötigt. „Uns fehlt das Ehrenamt“, sagte sie. Das habe zur Folge, dass „wir alle Doppel-, Drei- und Vierfachfunktionen haben“.
Wiederwahlen, Ehrungen und ein Gedicht
Immerhin wurde es geschafft, alle zu vergebenden Vorstandsposten zu besetzen. Jörg Pantring, der zugleich und Jugendleiter ist, wurde für weitere zwei Jahre zum zweiten Vorsitzenden gewählt, Hermann Börstingbleibt Kassierer. Erfreulich: Der FCI hatte seit der vergangenen Jahreshauptversammlung keinen Todesfall unter seinen Mitgliedern zu beklagen, dafür aber eine Reihe von langjährigen Weggefährten zu ehren, von denen der aus der Lokalpolitik bekannte Gunther Kingreen sogar ein selbstgeschriebenes Gedicht mitbrachte, zu dem ihn Leon Goretzkas „Herzchen“-Geste nach dessen 2:2 im EM-Spiel 2021 gegen Ungarn animierte, und das zum Ausdruck hatte, wie wichtig Menschlichkeit auch auf dem Fußballplatz ist.
Text: IKZ/Oliver Bergmann
Foto: IKZ/Dennis Echtermann